Grauwerte Zählen - 
Energie wird schon bei der Erstellung gespart

Grauwerte Zählen

Energie wird schon bei der Erstellung gespart
Nachhaltig, klimaschonend und modern Bauen mit Holz

Wenn über die Energieeffizienz eines Gebäudes gesprochen wird, geht es meistens um das Heizen, die Warmwasser- und die Stromversorgung. Die graue Energie jedoch wird oft vergessen. Sie bezeichnet diejenige Energie, die zur Errichtung und Instandhaltung eines Gebäudes notwendig ist. Von der Gewinnung und Herstellung der Baustoffe über deren Transport, Lagerung und Einbau bis hin zu Reparaturen. Die Entsorgung und ein eventueller Abriss zählen ebenfalls zur grauen Energie.

Sparen Sie graue Energie

Das Bauwesen verbraucht einen sehr hohen Anteil an Rohstoffen und Energie. Zugleich produziert es große Mengen Abfall. Je ein Drittel des Energieverbrauchs fällt dabei auf den Gebäudesektor und auf die Logistik (siehe Grafik). Ein weiteres Drittel bildet der Industriebereich mit der Herstellung der Baustoffe. Bei der Energieeinsparung liegt der Fokus bisher auf einer gut gedämmten Gebäudehülle. Mit der Auswahl von ressourcenschonenden Baustoffen können Sie jedoch direkten Einfluss auf die Ökobilanz Ihres Gebäudes nehmen. Denn der graue Energiegehalt wird in Zukunft immer wichtiger!

Was steckt in der grauen Energie?
Die graue Energie umfasst die gesamte Menge nicht erneuerbarer Primärenergie:

 

  • zum Gewinnen von Materialien
  • zum Herstellen und Verarbeiten von Bauteilen
  • zum Transport von Menschen, Maschinen, Bauteilen und Materialien zur Baustelle
  • zum Einbau von Bauteilen im Gebäude
  • zur Entsorgung

Ein weiterer Pluspunkt

Da Pflanzen im Wachstum CO2 binden, wird Baustoffen aus nachwachsenden Rohstoffen (Holz, Zellulose) dieses CO2 gutgeschrieben (negatives Treibhauspotenzial).

Nachgerechnet
Vom Baustoff zum Bauteil – vom Bauteil zum Gebäude

Bei Baustoffen wird die graue Energie in der Regel auf die Masse bezogen, [MJ/kg] oder [kWh/kg]. Je mehr ein Baustoff bei seiner Herstellung bearbeitet, mit Wärme behandelt oder chemisch verändert wird, desto höher ist deshalb der Primärenergieinhalt. Die Kenndaten einzelner Baustoffe zu vergleichen, greift jedoch zu kurz, da diese in sehr unterschiedlichen Mengen in einem Gebäude verbaut sind. Um die ökologische Qualität eines Gebäudes zu beurteilen, ist daher eine Gegenüberstellung von Bauteilen besser geeignet.

Vergleich der Außenwände

Die tragenden und dämmenden Bauteile – das Dach und die Außenwand spielen eine große Rolle für die graue Energie eines Gebäudes.

Bei dem Vergleich von einer Mauerwerkswand mit einer Holzrahmenbauwand bietet Letztere eine sehr viel bessere Energiebilanz:

Betrachtet werden jeweils 150 m² Außenwandfläche über eine Nutzungs- und Wartungsdauer von 80 Jahren. Der U-Wert (Wärmedurchgangskoeffizient) beträgt bei beiden Wandaufbauten 0,12 W/m²K. Dies ist ein sehr guter Dämmstandard.

Die graue Energie liegt bei der Mauerwerkswand um rund 33.000 kWh (etwa 3.300 Liter Heizöl) höher. Das entspricht etwa der Energiemenge, die in 30 Jahren als Wärmeverlust durch diese 150 m² Außenwandfläche entsteht.

Da es bisher keine einheitliche Berechnungsweise gibt, werden die Kennzahlen noch unterschiedlich ermittelt. Doch eins steht fest: Sie haben einen großen Einfluss auf die Energiemenge dank Ihrer bewussten Entscheidung für ein ökologisch nachhaltiges Material.

In dieser Außenwandkonstruktion steckt wenig graue Energie

Eine Holzrahmenbauwand weist meist im Regelquerschnitt einen Anteil von < 10 % an hochwertigem, technisch getrocknetem Konstruktionsvollholz auf. Eine Zellulosedämmung wird zudem als nachwachsender Rohstoff positiv bewertet.

  • Gipsputz
  • Porenbetonplanstein 240mm
  • WDVS Steinwolle 220mm

Graue Energie (PEI ne):

94.000 kWh (9.400 ~Liter Heizöl)

  • Gipsfaserplatte
  • Holzständerkonstruktion KVH 140mm
  • Gefachdämmung Glaswolle
  • WDVS Steinwolle 140mm
  • Porenbetonplanstein 240mm

Graue Energie (PEI ne):

61.000 kWh (6.100 ~Liter Heizöl)

Hintergrund

Die graue Energie wird durch den Primärenergieinhalt (PEI) ausgewiesen. Es wird zwischen erneuerbaren und nicht erneuerbaren Energien unterschieden. Erneuerbare Primärenergie wird aus einer Quelle gewonnen, die durch Nutzung nicht erschöpft wird, beispielsweise Sonnenenergie, Windenergie, Wasserkraft und Biomasse. Nicht erneuerbare Primärenergie wird aus einer Quelle gewonnen, die durch Nutzung erschöpft wird, beispielsweise Rohöl oder Kohle. Einheit der grauen Energie ist Megajoule (MJ) 100 MJ entsprechen einem Heizwert von 2,8 l Heizöl

Umrechnung: 3,6 MJ = 1 kWh


Einheit der grauen Energie i
st Megajoule (MJ)

100 MJ entsprechen einem Heizwert von 2,8 l Heizöl

Umrechnung: 3,6 MJ = 1 kWh